Saturday, April 07, 2012

Was der Bauer nicht kennt ...

Dieser Tage hatte ich wieder ein Aha Erlebnis. Ein Arbeitskollege hat mich gefragt, wie er seinen Computer nach dem letzten Crash am besten wieder herstellen kann. Das letzte Mal hat es ein Bekannter von ihm gemacht. Ich bat ihn den Rechner mal vorbei zu bringen und ich würde ihn mir mal anschauen. Auf dem Teil war Windows XP Professional (Urversion nicht mal SP1) installiert, leider als Schwarzkopie und somit ließen sich natürlich nicht ohne illegale Tricks die aktuellen Sicherheitsupdates installieren. Ich schlug ihm 2 Alternativen vor, entweder eine offizielle XP Lizenz kaufen oder ich installiere ihm Linux. Bei Letzteren merkte ich deutlich die Angst vor dem Unbekanntem, so schlug ich ihm ein Dualbootsystem vor. Er kann dann mit der vorhandenen Windows Version sein Spielesammlung nutzen und mit Linux sicher im Internet surfen und mailen. Da er den Mozilla-Firefox schon unter Windows als Browser benutzt hatte, wäre es keine große Umgewöhnungsphase. Für den Internetzugang nutzt er ein altes externes US-Robotics 56K Modem, da wurde mir schon klar warum der Rechner mit dem uraltem Windows XP schon nach wenigen Minuten im Internet von Viren verseucht war. Er brachte mir den kompletten Rechner mit Modem vorbei und ich packte ihm zusätzlich OpenSuse auf die Festplatte. Obwohl die Installation noch einfacher als XP ist, welches er ja schon mehrfach selber installiert hatte. Als er den Rechner wieder abholte, zeigte ich ihn ein paar Dinge: Wie man die Internetverbindung mit dem Modem aufbaut und dass er auch unter Linux Zugriff auf seine Eigenen Dateien hat. Er war schon erstaunt über die moderne und komfortable KDE Benutzerobfläche. Zwei Tage später berichtete er mir, dass alles problemlos funktioniert und er das Gefühl hat, dass das Internet jetzt schneller geht, obwohl es ja weiterhin nur über ein analoges Modem funktioniert. Dann fragte er noch, wie er sein Bildverwaltungsprogramm für seine Digitalkamera wieder unter Windows herstellen kann. Ich riet ihm allerdings unter Linux mal das Programm DigiKam anzuschauen. Mit einem herstellerunabhängigen Programm ist man immer besser dran, zumal DigiKam schon ein sehr geniales Programm für diese Aufgabe ist. Wieder 2 Tage später beim Mittag in der Kantine offenbarte sich mir ein neuer Pinguinfan. Denn DigiKam hatte ohne Probleme seine Kodak Kamera erkannt und er kam ganz intuitiv ohne Handbuch mit diesem Programm klar. Das war wieder mal ein schönes Aha Erlebnis, manchmal muss man die Leute doch mit etwas Nachdruck aus der Softwarefalle befreien. Was der Bauer nicht, wird ihm unter Umständen ewig zum Glück fehlen.

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