Saturday, February 11, 2006

10 Goldene Regeln für einen erfolgreichen IT-Dienstleister

  1. Mach was der Kunde will und verwirre ihn nicht mit irgendwelchen Sicherheitsbedenken. Den Kunden interessiert in erster Linie die schnelle unkomplizierte Lösung seines Problems.
  2. Es reicht vollkommen aus sich mit Fachzeitschriften wie Computerbild und Chip fortzubilden. Es wird dir immer einen gesunden Wissensvorsprung vor deinen Kunden sichern.
  3. Falls der Kunde auf einen Qualitätsnachweis besteht, dann mach eben mal die MCSE Prüfung. Die Fragen und Antworten für die Prüfung findest du im Internet und kannst sie vorher auswendig lernen.
  4. Erwähne vor deinen Kunden mit keinen Wort, dass es lizenzkostenfreie OpenSource Alternativen gibt, da kommen nur unbequeme Fragen!
  5. Empfehle deinen Kunden immer nur die Produkte, die einen gewissen Verbreitungsgrad haben. Qualität und versteckte Lizenzkosten spielen keine Rolle. Hier zählt nur eine lange Referenzliste und das Argument: "Das Produkt ist der Marktführer" So hast du immer eine super Ausrede wenn irgendwas schief geht: "Das haben Alle so gemacht, was hätten wir sonst nehmen sollen?"
  6. Stell dem Kunden nicht zu viele Fragen zu seiner vorhandenen IT-Landschaft. Das verwirrt den Kunden nur und dir geht eventuell der Auftrag verloren. Geh einfach immer von einer Standard-Konfiguration aus, die Nacharbeit bringt zusätzliche Einnahmen!
  7. Verkaufe deinen Kunden immer die billige Standardlösung, erwähne nie vor Vertragsabschluss Lizenzeinschränkungen und weitere Anpassungskosten. Die Kunden haben sich an diese Praxis gewöhnt und die Konkurrenz macht das in ihren Angeboten genauso.
  8. Lass dir von deinen Kunden zur Sicherheit kleine Aktennotizen mit Hinweisen auf die fehlenden Lizenzen und Sicherheitskonzepte unterschreiben.
  9. Vergesse all deine jugendlichen Ideale und vermeide Perfektion. Auch wenn du von den verwendeten Produkten selber nicht überzeugt bist, der Einsatz von proprietärer und Patent geschützter Software eines Marktführers sichert dir das Einkommen!
  10. Es ist nicht so wichtig die verkaufte Software zu beherrschen. Bedenke immer, der normale Kunde hat von EDV absolut keine Ahnung. Deswegen ist es viel wichtiger die psychologisch geschickten Marketingsprüche des Software-Herstellers auswendig zu können, seien sie auch noch so absurd.

Diese 10 Regeln habe ich aus meinen Erfahrungen mit externen EDV-Dienstleistern und Softwareherstellern zusammen gestellt. Und täglich klopfen wieder neue - auch namhafte - Dienstleister an unserer Tür, die mindestens eine der oben genannten Punkte in ihr Guten Nacht Gebet einbezogen haben. Das schlimmste ist aber, dass viele Dienstleister und Softwarehersteller tatsächlich mit diesen Regeln überleben können. Denn die EDV ist immer noch ein wunderbares Betätigungsfeld für Nepper, Schlepper und Bauernfänger.